Unsere Zeit ist geprägt von Individualismus. Selbstverwirklichung, persönliche Freiheit und Unabhängigkeit gelten als zentrale Werte moderner Gesellschaften. Gleichzeitig wächst jedoch das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Gemeinschaft. In Deutschland wird zunehmend diskutiert, wie Menschen in einer digitalisierten, mobilen und vielfältigen Welt wieder stärker zueinander finden können.
Lange Zeit galt das Streben nach Unabhängigkeit als Ausdruck von Fortschritt. Bildung, Karriere und persönliche Entfaltung standen im Mittelpunkt. Doch mit der zunehmenden Komplexität des Alltags erkennen viele, dass Gemeinschaft ein wichtiger Faktor für Zufriedenheit und Stabilität ist. Freundschaften, Nachbarschaften und Vereine bieten Halt und Orientierung – gerade in Zeiten des Wandels.
Die Corona-Pandemie hat dieses Bewusstsein verstärkt. Viele Menschen erlebten, wie schwer soziale Isolation wiegt und wie sehr gemeinsame Erlebnisse fehlen können. Daraus entstand eine neue Wertschätzung für das, was früher selbstverständlich war: Begegnungen, Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung. Auch lokale Initiativen und Nachbarschaftsprojekte gewannen an Bedeutung, weil sie Solidarität im direkten Umfeld fördern.